Unsere Fohlen wachsen in der Herde im Offenstall mit großer Weidefläche auf. Sie haben von Anfang an Kontakt mit uns Menschen Es erfolgt zwar noch kein gezieltes Training, aber es ist für sie selbstverständlich, sich überall anfassen, kraulen und putzen zu lassen. Dies genießen sie so, dass sie dazu auch noch nicht angebunden werden müssen. Sie lernen das Halfter kennen, den Schmied, das Hufegeben…
Mit ca. 6-7 Monaten werden sie von ihren Müttern abgesetzt. Dazu beziehen sie mit einer bekannten älteren Stute einen Stall direkt neben der Herde, der Auslauf ist in den ersten Tagen mit Hilfe von Panels gut gesichert. So entsteht bei Mutter und Fohlen wenig Trennungsstress, da sie sich noch sehen können, fast nebeneinander stehen können und sie selber den Abstand zueinander vergrößern. Außerdem gibt die gewohnte Umgebung Sicherheit.
Im Frühjahr kommen die Stutfohlen wieder in die Herde zurück, die Hengstfohlen zu unserem Erziehungsonkel Arenero. Wir achten darauf, dass sie gleichaltrige Kontakte haben. Dazu nehmen wir dann auch mal Hengstfohlen von Bekannten mit auf.
Als Jährling beginnen wir mit ersten Führübungen, welche von den Pferden als selbstverständlich empfunden werden. Sie lernen schon mal zwanglos verschiedene Dinge kennen, wie Planen, Stangen, Dualgassen, Bälle….
Mit 2-3 Jahren kommt es ersten Spaziergängen allein oder in Gemeinschaft ins Gelände. Die Bodenarbeit auf dem Platz wird ausgebaut, dabei achten wir auf Abwechslung zwischen Freiarbeit und gezielten Führübungen. Es ist auch noch kein regelmäßiges Programm, sodass die Pferde den Spaß daran behalten.
Diese Arbeit wird dann bei den 3-4 jährigen intensiviert, um sie gezielt auf das Anreiten vorzubereiten. Sie lernen erst den Longiergurt und dann den Sattel kennen. Dieser wird vorher vom Sattler angepasst, auch die Zähne werden vor dem Anreiten kontrolliert und korrigiert. Wir versuchen erst durch gebisslose Zäumung den Pferden die Zügelhilfen zu verdeutlichen, später kommt dann auch ein Gebiss hinzu.
Da die Pferde durch die Spaziergänge schon Gelände gewöhnt sind, fällt das erste Ausreiten nicht schwer. Es ist uns wichtig, dass sie schnell vom Platz nach draußen kommen, um ihre Balance und ihren Takt zu finden. Hilfszügel lehnen wir ab, das Pferd muss sein Gleichgewicht alleine finden und darf dabei nicht gestört werden.
Die Phase des Anreitens richtet sich sehr nach dem Pferd, wir achten auf kleine Übungseinheiten und ergänzen das Reiten mit Spaziergängen und Bodenarbeit. So kann das Pferd langsam in die Rolle als Reitpferd hineinwachsen, sodass man dann 5-jähig das Reittraining steigern kann.